Mittwoch, 16. August 2006

Bronze an 24-Stunden-WM


Inoffizielle 24-Stunden-Bike-Weltmeisterschaft in Eschlikon – Marc Metzler und Markus Hangartner auf dem Podest

Mountainbike. Die zwei Balgacher Markus Hangartner und Marc Metzler starteten an der inoffiziellen 24- Stunden-Weltmeisterschaft in Eschlikon und wurden Dritte.
René Metzler
Das ruhig gelegene Dorf Eschlikon war am Wochenende völlig in den Händen der Mountainbiker. Die Veranstalter stellten jedem Teilnehmer Platz für das Einrichten der persönlichen Infrastruktur zur Verfügung. Innert kürzester Zeit entstand eine eindrückliche Zeltstadt mit einer kompletten Infrastruktur.

Fulminanter Start im Regen
Am Start waren über 600 Mountainbiker in den Kategorien Einzelfahrer, Zweier-, Vierer- und Achterteams. Das Rennen führte über einen Rundkurs von sieben Kilometern mit 210 Höhenmetern pro Runde. Der Start erfolgte bei starken Regenfällen. Die beiden Balgacher planten das Rennen nach der Drei-Runden-Strategie mit Markus Hangartner als Startfahrer. Dieser begann sehr schnell und hielt das hohe Tempo an der Spitze mit. Die Titelverteidiger aus Deutschland und einige topgesetzte Teams konnten sich schnell von den Verfolgern absetzen. Die ersten vier Rennstunden lösten sich die beiden Balgacher praktisch im 50 Minutentakt. Der Abstand zu den Spitzenteams hielt sich in Grenzen.

Nach sechs Rennstunden waren Metzler/Hangartner bereits auf dem vierten Zwischenrang mit über zwei Runden Rückstand auf die Führenden.

Taktik zahlte sich aus
Ab Mitternacht verwandelte der Dauerregen die Rennstrecke in einen sehr schwer zu befahrenden Morast-Parcours und erschwerte die Aufgabe der Rennfahrer. Die Müdigkeit, die starken Windböen und die Kälte forderte zusätzliche Kraft. In dieser schwierigen Rennsituation begann sich der verhaltene Start der Balgacher auszuzahlen. Mit der Präzision eines Uhrwerkes verringerten sie den Abstand zum Dritten und konnten diese nach 18 Stunden überholen. Die in Führung liegenden Weltmeister aus Deutschland und die direkten Verfolger zeigten an der Spitze im Schlussviertel des Rennens keine Schwäche und konnten den Vorsprung auf die zwei jungen Schweizer halten. Deshalb konzentrierten sich Markus Hangartner und Marc Metzler auf die Verteidigung des Bronze-Platzes und bauten den Vorsprung auf ihre direkten Verfolger aus Österreich auf drei Runden aus.

In den Ruhepausen und auf der Rennstrecke konnten sich die zwei Rheintaler auf sechs Helfer verlassen, welche stets rechtzeitig die Verpflegung herrichteten und die notwendigen Massagen ausführten. Die heftigen Regenfälle in der Nacht forderten auch die Helfer zusätzlich. Bei jeder Fahrerablösung mussten die Bikes gründlich gereinigt und die Funktionalität der Bremsen und Schaltung überprüft werden. Der sich abzeichnende dritte Schlussrang war für die Rennfahrer und Betreuer ein zusätzlicher Motivationsschub und liess alle Müdigkeit vergessen.

Gemeinsam ins Ziel
Nach 24 Stunden Renndauer mit 518 zurückgelegten Kilometern auf Wald-, Wiesen- und Feldwegen und beinahe 16 000 überwundenen Höhenmetern hatte das Team Metzler/Hangartner die totale Überraschung geschafft. Begleitet von seinem Team- und Trainingspartner überquerte Marc Metzler als Dritter im strömenden Regen die Ziellinie. Die beiden waren ausserdem das beste Schweizer Duo.